Groß war der Aufschrei, als sich nach der Insolvenz des Reiseanbieters Thomas Cook herausstellte, dass der Versicherungsschutz gesetzlich auf 110 Millionen Euro gedeckelt war – viel zu wenig. Insgesamt standen nämlich nach ersten Berechnungen rund 287 Millionen Euro im Feuer, die Kunden für ihre gebuchten Reisen überwiesen hatten. Jenen wurde vom Versicherer Zurich eine Kompensationszahlung von lediglich 17,5 Prozent ihrer Ansprüche in Aussicht gestellt. Von den 110 Millionen wurden nämlich noch 60 Millionen abgezogen, die für die Heimholung von Thomas-Cook-Urlaubern aufgewendet werden mussten.
Da die Forderungen aber insgesamt geringer als erwartet ausfielen, hebt die Zurich die Quote nun auf 26,38 Prozent an. Grund zur Freude ist das indes nur für den Bundesfinanzminister, denn er soll den Fehlbetrag nach dem Willen der Bundesregierung am Ende begleichen. Diese hat eingeräumt, dass die gesetzliche Deckelung am Bedarf der Reisekunden vorbeigeht, und eine Neuregelung des Insolvenzrechts angekündigt.
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Kryptowährungen waren zuletzt nicht mehr so stark in den Medien präsent wie vor ein, zwei Jahren. Dennoch florieren sie weiterhin und sprechen auch Kleinanleger an, insbesondere die bekannteste unter ihnen, der Bitcoin. Der hat erst kürzlich an Renommee und Wert gewonnen, als der Zahlungsdienstleister PayPal ankündigte, zukünftig auch Zahlungen in Kryptowährungen abzuwickeln. Auf ein 18-Monats-Hoch von über 13.000 US-Dollar kletterte der Bitcoin-Kurs daraufhin. Einer Bitkom-Umfrage zufolge können sich 36 Prozent der Deutschen einen Einstieg in den Bitcoin vorstellen.
Mehr und mehr Anleger fragen sich allerdings auch: Passt das zu meinem Anspruch an Nachhaltigkeit? Hier lautet die Antwort beim Bitcoin in aller Regel: Nein. Seine Herstellung („Mining“) verursacht jährlich in etwa so viel CO2 wie ganz Jordanien, nämlich über 22 Millionen Tonnen. Damit stehen die beiden Trends Kryptowährungen und Nachhaltigkeit im Widerspruch zueinander. Daneben gilt natürlich weiterhin: Für einen Einstieg in die Digitalwährungen sollte man nur „Spielgeld“ aufwenden, da ein solches Investment spekulativen Charakter hat, also große Verluste mit sich bringen kann.
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Die Riester-Rente genießt keinen guten Ruf, auch wenn sie sich für viele Zielgruppen durchaus ordentlich lohnt. Erneut hat nun die Zahl der Riester-Verträge laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales deutlich abgenommen: um rund 53.000 in nur einem Quartal. Schon im vorherigen Quartal hatte der Abrieb ähnliche Ausmaße. 16,425 Millionen Verträge stehen damit derzeit in den Büchern. Am stärksten fiel der Schwund mit 29.000 wieder bei den Riester-Versicherungsverträgen aus, die allerdings mit 10,715 Millionen Verträgen auch den Löwenanteil der Riester-Produkte stellen. Einen zarten Zuwachs um 4.000 Verträge gab es bei Wohn-Riester.
Damit setzt das Segment seinen seit 2018 anhaltenden Schrumpfungskurs fort. Die Politik ventiliert daher mit zunehmendem Eifer Reformideen. So möchte die Unionsfraktion im Bundestag die Riester-Rente für Selbstständige öffnen, die Förderbeiträge erhöhen – und dem Ganzen einen neuen Namen geben: „Zulagen-Rente“. Vehemente Kritik an diesen Vorschlägen wird von Verbraucherschützern und dem Paritätischen Gesamtverband erhoben, der einen kompletten Kurswechsel fordert. Dass es vor der Bundestagswahl im nächsten Jahr noch zu einer Riester-Reform kommt, dürfte als unwahrscheinlich gelten.
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Es war und ist einer der größten Anlageskandale der deutschen Geschichte: die Pleite der P&R-Gruppe, die über verschiedene Gesellschaften nicht existente Container verkauft und verleast hat. Immerhin: Rund 600.000 der 1,6 Millionen in den Büchern stehenden Container gibt es tatsächlich, und sie lassen sich zu Geld machen. Genau das tut Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé derzeit mit Hochdruck.
Die rund 54.000 geprellten Investoren können sich bald über erste Geldeingänge freuen. Rund 400 Millionen Euro möchte Jaffé ihnen überweisen. Zuvor allerdings müssen sich die Anleger noch auf eine Verteilungsquote unter den verschiedenen P&R-Tochtergesellschaften einigen, zwischen denen das Geld zur Verschleierung des Betrugs hin- und hergeschoben wurde. Die Abstimmung soll auf vier schriftlichen Gläubigerversammlungen erfolgen. Insgesamt hofft Jaffé auf einen Erlös der Insolvenzmasse von rund einer Milliarde Euro. Für die Investoren ein eher schwacher Trost, denn die Forderungen belaufen sich auf 3,5 Milliarden Euro.
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Der stetig steigende Eigenanteil, der für Pflegeleistungen erbracht werden muss, sorgt für wachsenden sozialen Unmut. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant daher, die Zuzahlung bei monatlich 700 Euro und drei Jahren zu deckeln. Auf den ersten Blick mutet das wie eine Revolution an; derzeit liegt der Eigenanteil bei stationärer Pflege im Bundesdurchschnitt bei über 2.000 Euro.
Der Haken: Der Kostendeckel betrifft nur die reinen Betreuungsaufwendungen, und die belaufen sich aktuell im Schnitt auf 786 Euro. Die Ersparnis wäre also sehr überschaubar. Darüber hinaus wäre sie ungleich verteilt, denn nur in den wohlhabenderen Bundesländern müssen überhaupt durchschnittlich mehr als 700 Euro gezahlt werden.
Es bleibt das Dilemma, dass die permanent steigenden Pflegeausgaben nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung aufgefangen werden können, wenn die Beiträge nicht förmlich explodieren sollen. Am Teilkasko-Charakter dieser staatlichen Absicherung wird auch Spahns jüngster Vorstoß nichts ändern – die Bürger sind weiterhin aufgerufen, sich mit einer privaten Pflegevorsorge für den Fall der Fälle zu wappnen.
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Wiederholt konnte man in den letzten Monaten in den Medien die Feststellung finden, dass von Frauen geführte Länder die Corona-Krise tendenziell besser managen – von Deutschland über Finnland und Dänemark bis hin zu Taiwan und Neuseeland. Studien zufolge lässt sich das auf Unternehmen übertragen: Ein hoher Frauenanteil in der Führungsriege sorgt für mehr und für nachhaltigeren Erfolg.
Gender-Impact-Fonds – auch „Frauenfonds“ genannt – wollen dies nutzen und investieren gezielt in Unternehmen, die (auch) an der Spitze für ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis sorgen und insgesamt die Geschlechtergerechtigkeit fördern. Fünf Angebote sind bisher auf dem deutschen Markt verfügbar, zwei davon erst seit einem Jahr. Der Track Record der drei länger bestehenden Gender-Impact-Fonds kann sich durchaus sehen lassen: Auf rund 10 Prozent jährliche Rendite kommen zwei von ihnen auf Drei-Jahres-Sicht, der dritte immerhin auf 4,4 Prozent. Welche Kriterien ein Unternehmen genau als „frauenfreundlich“ qualifizieren, unterscheidet sich allerdings stark zwischen den Fondsmanagern.
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2.015 Euro – so hoch lag Anfang Juli der Eigenanteil, den Pflegebedürftige in Deutschland im Durchschnitt stemmen müssen. Er setzt damit seinen unseligen Aufwärtstrend fort; noch im Januar lag der Durchschnittsbetrag bei 1.940 Euro. Eine solche finanzielle Belastung stellt viele Familien vor Probleme.
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat das Vermögen der Haushalte in Deutschland den Pflegekosten gegenübergestellt und durchgerechnet, wie lange sich jene die vollstationäre Pflege eines Mitglieds leisten könnten. Im Blickpunkt standen vor allem Rentnerhaushalte und solche von Erwerbstätigen im Alter von 45 bis 65 Jahren. Ergebnis: Bei gut jedem dritten würde das Vermögen nicht mal für ein Jahr Pflege reichen. Jeder zweite käme bis zu drei Jahre über die Runden. Im Schnitt dauert eine vollstationäre Pflege hierzulande jedoch viereinhalb Jahre.
Ungeachtet dieses finanziellen Risikos fristen private Pflegeversicherungen bisher ein Nischendasein. Dabei entschärfen sie die Bedrohung für kleines Geld – umso günstiger, je früher der Einstieg in die Absicherung erfolgt.
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