Von einer Verzehnfachung der Anfragenzahl im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum berichtet aktuell eine große Immobilien-Teilverkaufsbörse. Die Gründe für einen solchen Veräußerungswunsch lägen primär in der Ablösung von Krediten oder Hypotheken, aber bei vielen Eigenheimbesitzern sei auch der Wunsch nach einer Weltreise, einem schicken Wohnmobil oder einer eigenen Ferienimmobilie ausschlaggebend.
Ein Teilverkauf ermöglicht es, sofort Geld für die eigene Immobilie zu erhalten, ohne die Rechte daran aufgeben zu müssen. Bis zu 50 Prozent des Objekts werden veräußert, es kann aber weiterhin bewohnt oder auch vermietet und schließlich vererbt werden. Ebenso ist ein späterer Weiterverkauf gemeinsam mit dem neuen Teileigentümer möglich. Besonders im Norden Deutschlands findet dieses Modell viele Interessenten – in Schleswig-Holstein sogar doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Die Käufer sind im Schnitt 65 Jahre alt und erlösen knapp unter 200.000 Euro mit dem Teilverkauf.
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Insgesamt wächst der Anteil der Online-Abschlüsse, sowohl der selbstständig als auch der mithilfe von Maklern vorgenommenen. Eine dynamische Entwicklung gibt es laut einer Sonderabfrage des Versicherer-Gesamtverbands indes nur in der Sparte Sach/Unfall/Haftpflicht: Dort wurden im letzten Jahr 16,4 Prozent der Verträge digital „eingetütet“, ein Jahr zuvor waren es noch 14,6 und 2019 gar nur 9,4 Prozent. Damit kommt die Sparte langsam in Sichtweite von Kfz-Versicherungen, von denen gut jede fünfte online abgeschlossen wird – allerdings ohne bedeutende Zunahme in den letzten Jahren.
In beratungsintensiveren Versicherungssparten dagegen verbleibt die Neigung zum digitalen Vertragsschluss auf niedrigem Niveau. Bei Lebensversicherungen beispielsweise verharrt die Quote seit Jahren knapp unter 3,5 Prozent.
Die neue Vertriebswege-Statistik 2021 belegt derweil erneut, dass die Bundesbürger persönliche Beratung in Versicherungsfragen großschreiben. Das Neugeschäft erfolgte je nach Sparte zu 38,5 bis 58,2 Prozent über Einfirmenvermittler und zu 21,3 bis 40,0 Prozent über unabhängige Makler.
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Auch im Juli dieses Jahres lag die Inflationsrate in Deutschland oberhalb von 7 Prozent. Schmilzt das angesparte Vermögen nun – auch angesichts der krisenhaften Weltwirtschaftslage – dahin wie Butter in der Sonne? Diese Frage treibt mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Bundesbürger um, wie eine Umfrage des Vermögensverwalters J.P. Morgan erbracht hat.
Nur 11 Prozent wollen ihr Geld aber lieber ausgeben als auf der hohen Kante behalten, während gut jeder dritte Befragte einstweilen nichts an seinem Anlageverhalten ändern möchte. Bedenklich: 23 Prozent der Umfrageteilnehmer tun weniger für die Altersvorsorge, obwohl sie dadurch oftmals zukünftige finanzielle Probleme heraufbeschwören.
17 Prozent dagegen investieren als Reaktion auf die Inflation mehr als zuvor. Im Fokus dieser Anleger stehen vor allem Aktien, Aktienfonds und ETFs (51 Prozent), aber auch Gold erfreut sich mit 37 Prozent hoher Beliebtheit. Jeder fünfte hält trotz der jüngsten Kursabstürze Kryptowährungen nach wie vor für ein gutes Investment.
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In der Regel müssen Unfall-Schwerverletzte nach der Akutbehandlung zunächst eine Wartezeit bis zur Reha in Kauf nehmen. Ein nahtloser Anschluss erleichtert jedoch den Wiedereinstieg in den Beruf und den gewohnten Alltag. Die Kfz-Versicherer im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und die Akademie der Unfallchirurgie (AUC) wollen diese „Reha-Lücke“ nun mit einem gemeinsamen Projekt schließen.
„Nach einem Verkehrsunfall begleiten Kfz-Haftpflichtversicherer Schwerverletzte langfristig: Im Rahmen ihres Reha-Managements organisieren sie ein ganzes Bündel aus medizinischen, rehabilitations- und sozialtherapeutischen Maßnahmen – die im Idealfall schon parallel zur Akutbehandlung beginnen“, umreißt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach die Aufgabe. Im Kern geht es um eine stärkere Vernetzung aller Beteiligten. Das optimierte Reha-Management wird zunächst in einer Testphase in drei Kliniken in Münster, Hannover und Regensburg erprobt und dann bei Erfolg nach und nach in der Breite etabliert.
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In der Niedrigzinsphase haben sie arg Federn gelassen: Um 28 Prozent sank die Zahl der Bausparverträge in den vergangenen zwei Jahrzehnten. 2021 wurden noch knapp 24 Millionen Verträge registriert – was zeigt, dass das Sparvehikel durchaus eine treue Fangemeinde hat. Nun erleben Bausparverträge mit der Zinswende ihr breiteres Comeback. Daran haben allerdings auch die Klimakrise und die steigenden Energiekosten ihren Anteil: Das Kapital wird weniger, wie in früheren Zeiten, zur Immobilienfinanzierung benötigt, sondern vermehrt für energetische Sanierungsmaßnahmen.
Viele Deutsche wissen indes gar nicht, wie ein Bausparer funktioniert. Ganz grob: Man zahlt in der Ansparphase regelmäßig auf ein Bausparkonto ein, das Guthaben wird verzinst; nach einer gewissen Zeit und bei Vorliegen vertraglich vereinbarter Bedingungen erhält man in der Zuteilungsphase ein günstiges Darlehen, das dann in der Tilgungsphase beglichen wird. Bei Interesse am Bausparen hilft eine persönliche, unabhängige Finanzberatung weiter.
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Deutschland muss um seine Gasversorgung im kommenden Winter bangen. Sollte es zu staatlich verordneten Rationierungen kommen, könnte das die Produktion in zahlreichen Unternehmen hemmen oder gar zum Stillstand bringen. Hier stellt sich die Frage nach dem Versicherungsschutz für Betriebsunterbrechungs-Schäden. Ein solcher ist jedoch nicht gegeben, wie der Versicherer-Gesamtverband kürzlich hervorgehoben hat: Solche Policen decken lediglich Betriebsunterbrechungen infolge von Sachschäden, beispielsweise durch Feuer, ab.
Bei einer Gas-Rationierung würde es sich dagegen um eine „planmäßige Abschaltung“ handeln, die in der Regel vom Versicherungsschutz ausgenommen ist. Ohne solche Ausschlüsse würden die Versicherer Gefahr laufen, bei kumulierten, flächendeckend auftretenden Schäden ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können.
Ein anderer Fall liegt vor, wenn Maschinen durch Produktionsstopps beschädigt werden; da dann ein physischer Schaden vorliegt, greift eine Betriebsunterbrechungs-Police prinzipiell.
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CSRD lautet das „magische“ Kürzel, dass Anlegern künftig mehr Klarheit über die Nachhaltigkeit von Unternehmen verschaffen und Greenwashing verhindern soll. Es steht für Corporate Sustainability Reporting Directive und bezeichnet eine Richtlinie, auf die sich Rat, Kommission und Parlament der Europäischen Union kürzlich geeinigt haben. Sie verpflichtet die Unternehmen in der EU auf die jährliche Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten, und zwar unabhängig von der jeweiligen Branche. Entscheidend ist neben der Größe lediglich, ob die Unternehmen kapitalmarktorientiert arbeiten.
Zunächst – für das Geschäftsjahr 2024 – müssen nur die als groß klassifizierten Unternehmen regelmäßig nach CSRD-Standard berichten, die auch heute schon im Rahmen des Vorgänger-Regelwerks CSR dazu angehalten sind. Ein Jahr später setzt die Pflicht für alle weiteren Großunternehmen ein, 2026 schließlich auch für die kleineren und mittelgroßen Firmen mit Kapitalmarktorientierung. In Deutschland werden am Ende rund 15.000 Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte vorlegen müssen, europaweit sind es circa 50.000 statt wie bisher 11.700.
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Die verheerenden Fluten, die im Juli letzten Jahres Teile von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen heimgesucht haben, bedeuteten auch für die Versicherer eine Mammutaufgabe. Schließlich galt es, möglichst schnell und unbürokratisch Hilfe zu leisten, und das bei weit über 200.000 in kurzer Zeit gemeldeten Schadensfällen.
„Wir hatten gleich in den ersten Wochen aus ganz Deutschland 16.000 interne und rund 2.500 externe Kräfte wie Gutachter im Einsatz und konnten so schnell helfen: finanziell, psychologisch und praktisch. Die Hochwasserkatastrophe hat für besonders viele, besonders teure und besonders komplexe Schäden gesorgt“, blickt Sabine Krummenerl vom Versichererverband GDV zurück. Rund 91.000 Versicherungsfälle betrafen Wohngebäude, 54.000 Hausrat, 40.000 Kfz und 28.000 Betriebsunterbrechungen und Sachschäden bei Unternehmen.
In einer ersten Bilanz teilte der GDV kürzlich mit, dass circa drei Viertel der Schadensfälle abschließend reguliert wurden. Bei dem Viertel, das wegen laufender Instandsetzungsarbeiten noch nicht abgeschlossen werden konnte, wurde der Schaden vielfach schon teilweise ersetzt. Bisher haben die Versicherer rund 5 Milliarden Euro ausgezahlt, mit weiteren 3,5 Milliarden wird derzeit gerechnet.
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Die Riester-Rente verliert immer mehr an Zugkraft. Wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mitteilte, sank die Gesamtzahl der Riester-Verträge (Versicherungen, Banksparpläne, Investmentfondsverträge, Wohn-Riester/Eigenheimrente) im ersten Quartal dieses Jahres auf 16,157 Millionen. Mit dem Rückgang um rund 54.000 setzt sich ein jahrelanger Trend fort; vor fünf Jahren standen noch rund 450.000 Verträge mehr zu Buche.
Ohne eine Reform spricht nichts für eine baldige Wende zum Besseren, auch wenn sich das Riestern insbesondere für Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Menschen mit geringem Einkommen nach wie vor kräftig auszahlen kann. Das Produktangebot ist zuletzt deutlich geschrumpft. Für die Anbieter lohnt sich das Geschäft wegen der harten Beitragsgarantien in einer Niedrigzinsphase kaum noch. Zudem hat die Nachfrage stark nachgelassen, da die Riester-Rente mittlerweile ein gravierendes Imageproblem hat. Ideen für eine grundlegende Neuausrichtung kursieren im politischen Berlin seit Längerem, doch konkrete Vorhaben hat die Ampelregierung bisher nicht angekündigt.
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